WAS DENKEN IN DER NEUJAHRSNACHT DIE TIERE UND DIE MENSCHEN?

Nicht immer klappt alles so wie man es wollte. Gestörte Webseiten verhinderten, dass Friedhelm seinen Jahresrückblick mit 12 Teambeiträgen vom Jahr 2024 schreiben konnte. Auch das was man im Jahr erlebt hat, war nicht immer das, was man sich wünschte. Jammern? Das hilft erst recht nicht! Also machen wir was anderes daraus. Entsprechend dem Spruch „Aus den Blüten des Frühlings wird im Herbst Marmelade gemacht“. Die ist doch auch sehr schön – und viel haltbarer als die Blüten. Haltbar sind auch die unten abgedruckten Gedichte. Wann haben Sie zum letzten Mal ein Gedicht gelesen?

Die Adventskerze, der Vetzberg-Turm, Foto Friedhelm Scholz

Gedicht von James Krüss, 1926 – 1997, geboren auf Helgoland

Was denken in der Neujahrsnacht
Die Kater und die Katzen?
Sie denken , dass im alten Jahr
Der Mausefang bescheiden war,
Und strecken in das neue Jahr
Begehrlich ihre Tatzen.

Was denken in der Neujahrsnacht
die Pudel und die Möpse?
Sie denken, dass nicht jeden Tag
Ein Knochen auf dem Teller lag,
Und wünschen für den Neujahrstag
Sich Leberwurst und Klöpse.

Aus dem Fuchsdorf grüßt ein einsamer Bewohner in einer verlassenen Krippe
Erkennen Sie den Überraschungsgast in der Marschallwiese?

Was denken in der Neujahrsnacht
Die alten, alten Leute?
Sie denken unterm weißen Haar,
Wie sonderbar das Leben war
Und dass das Glück sie wunderbar
Geleitet hat bis heute.



An tausend Wünsche, federleicht,
Wird sich kein Gott noch Engel kehren,
Ja, wenn es so viel Flüche wären,
Dem Teufel wären sie zu seicht.
Doch wenn ein Freund in Lieb und Treu
Dem andern den Kalender segnet,
So steht ein guter Geist dabei.
Du denkst an mich, was Liebes dir begegnet,
Ob dir’s auch ohne das beschieden sei. 
Eduard Möricke 1804 – 1875, geboren in Ludwigsburg


Hibiskus – reichliche Sommerblüte im Winter, eine 30 Jahre alte Pflanze

Empfehlungen einer Gärtnerin „zwischen den Jahren“, Texter unbekannt

Es ist leicht,
das alte Jahr fortzuwerfen,
abgeblüht,
die Früchte verzehrt
soweit sie genießbar waren
Die Erde verbraucht,
der Topf gesprungen –
ud ein neues zu kaufen.

Schwieriger ist es,
das alte Jahr liebevoll umzupflanzen
in frisches Erdreich,
einen neuen Topf.
Damit vielleicht aus den alten
schmerzerfahrenen Wurzeln
ein neues wächst –
ein reicheres.


Ohne Laub – aber schöne Strukturen


Dankbar
Früh wach – lebendige Kinder.
Haus voller Unordnung – ein Dach über dem Kopf.
Schon wieder Regen – gut für die Gurken.
Der tägliche Einkauf – Versorgung gesichert.
Berge voller Wäsche – genug zum Anziehen.
Stapel von Abwasch – alle sind satt.
Bus verpasst – geschenkte Zeit.
Jede Menge Lärm – Menschen um mich her.
Erschöpft ins Bett – ein Tag voller Leben.
Amen

Cousine Pfarrerin Anne Bremer Aschersleben

Fotos 2-5 Eveline Renell

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