Die Kastenkrippe in der Königsberger Kirche

Gastbeitrag von Elke Lepper, Königsberg

Am Heiligabend 1997 wurde die von Michel Brück und Prof. Dr. Manfred Pixa geschaffene Kastenkrippe eingeweiht.

Die geöffnete Krippe zeigt in der Mitte die Geburtsszene im Stall von Bethlehem. Ein Stillleben mit Eiern, Knoblauch und Weintrauben ist eingearbeitet. Ochs und Esel fehlen auch nicht. Maria ist als Liegende dargestellt, die sich nach der Geburt ausruht. Josef schaut auf das Kind in der Krippe.
Das Kind ist als freundliches, wissendes, intelligentes, aber nicht süßlich-liebliches dargestellt. Der mittlere Teil der Krippe ist der zentrale Teil.
Ihr ist links die Hirtenszene und rechts die Szene der drei Könige zugeordnet. Die drei Könige in Gestalt von drei Wanderern stehen vor der
Kulisse des Vetzbergs und Gleibergs in der Morgendämmerung. Die beiden Hirten, eine Hirtin, Hund und Kind in der Winterlandschaft vor der Kulisse des Dünsbergs.

Geschlossen symbolisiert die Kastenkrippe außen ein Kreuz. Auf der Außenseite wurden alte Hölzer aus den Häusern des Dorfes Königsberg verwandt. Sie sind ein Teil der Geschichte des Dorfes, die an einem würdigen Ort aufbewahrt werden.

Damit der seinerzeit als „Kastenkrippe“ konzipierte Schrein nicht nur in der Weihnachtszeit geöffnet werden kann, kreierte Prof. Manfred Pixa drei neue
Gemälde, die den Schrein und das gesamte Gotteshaus bereichern. Im linken Fach des Altarschreins ist nun die Bergpredigt, positioniert von den
Königsberger „Waldbergen“ mit dem Dünsberg zu bewundern. Blickfang in der Mitte als zentrales Bild ist das „Letzte Abendmahl“ dargestellt in einem runden Raum an einem runden Tisch, mit allen Aposteln und Jesu. Dabei taucht Jesu sein Brot in die Schüssel; auf der gegenüberliegenden Seite ist Judas dabei, das gleiche zu tun.

Im rechten Schreinfach ist die „Himmelfahrt Christi“ vor den symbolisierten heimischen Landschaften mit Dünsberg, Vetzberg und Gleiberg eingefügt.

Auf der Seite der Gemeinde Biebertal ist die Königsberger Kirche als touristische Sehenswürdigkeit nicht vermerkt. Meines Erachtens sollte sie hinzugefügt werden. Auch der Eingang zur Kirche ist ungewöhnlich. Kein großes Portal, sondern eine einfache Tür führt durch einen Windfang in den Versammlungsraum. Das wirkt so, als würde man den Nachbarn in deren Haus einen Besuch abstatten. Für eine Kirche, die sich ja auch das „Haus Gottes“ nennt, eine schöne bauliche Eigenschaft.

Foto 1 und 3 Elke Lepper, Foto 2 Eveline Renell
Beitragsbild Winfried Senger

Siehe auch Dem Abriss knapp entgangen

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